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Lippertsreute - dem See ganz nah - Erholungsort
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Lippertsreute
 Herr Knoblauch vom Amt für Obst- und Gartenbau, Landratsamt Bodenseekreis Friedrichshafen hat in der letzten Ortschaftsratsitzung ausführlich über die Feuerbrandkrankheit berichtet.
Der Feuerbrand gefährdet Obst- und Ziergehölze zurzeit ganz massiv in unserem Raum. Er verbreitet sich in sehr hohem Maße, und deshalb müssen viele Bäume gerodet und verbrannt werden. Dies geschieht auch bei uns in Lippertsreute und Umgebung. Das gesamte Land Baden-Württemberg gilt als Befallsgebiet. Die Krankheit stellt eine ernstzunehmende Gefahr für das Kernobst und anfällige Ziergehölzarten dar. Betroffen sind sowohl der Erwerbsobstanbau, der landschaftsprägende Streuobstanbau, sowie Baumschulen, Hausgärten und das öffentliche Grün.
Wirtspflanzen: Der Wirtspflanzenkreis beschränkt sich auf die apfelfrüchtigen Rosengewächse. Der Erreger wurde an zahlreichen Gattungen und Arten dieser Familie nachgewiesen. Für Nord- und Mitteleuropa gelten als Wirtspflanzen (d.h. Träger der Feuerbrandbakterien) die Kultur- und Zierformen von Apfel und Birne, sowie Feuerdorn, Quitte, Stranvaesie, Sorbus-Arten, wie Mehlbeere, Weiß- und Rotdorn, Zierquitte, Zwergmispel auch Strauch oder Felsenmispel (Cotoneaster) genannt, die Wollmispel und die Mispel.
Nicht befallen werden das Stein- und Beerenobst, Wal- und Haselnüsse, andere Laubgehölze, sowie alle Nadelgehölze.
feuerbrand Als hochanfällig erwiesen sich: Birne, Nashi- oder Japanische Apfelbirne, Quitte, Stranvaesie, Weiß- und Rotdorn, Mehlbeeren, sowie einige Sorten und Hybriden der großblättrigen Zwergmispel wie Contoneaster, um nur einige der wichtigsten Vertreter zu nennen.
Krankheitssymptome: Erkrankte Blüten, Triebe und Früchte welken. Sie verfärben sich zunächst braun, später an den Befallsstellen meist schwarz. Von diesen Infektionsstellen kann sich die Krankheit auf benachbarte Triebe, stärkere Äste und den Stamm ausbreiten. Die Erkrankung verläuft bei sehr anfälligen Arten und Sorten und günstiger Witterung schnell und mit großer Intensität. Die Pflanzen sehen dann wie verbrannt oder verdorrt aus.
Typische Merkmale der Feuerbrandkrankheit sind die meist dunkelbraun bis schwarz gefärbten Stiele der abgestorbenen Blüten und Blätter an den erkrankten Zweigen und die auffallend dunkel gefärbten Hauptadern an den Blättern. Die abgestorbenen eingetrockneten Blätter und Früchte bleiben an den Bäumen hängen. Die erkrankten zunächst fahlgrün aussehenden jungen Triebspitzen krümmen sich oft infolge Wassermangels krückstockartig. Bei später blühenden Gehölzen und Nachblüten besteht auch im Sommer hohe Infektionsgefahr. Triebe können ebenfalls während der ganzen Vegetationsperiode infiziert werden, insbesondere vor dem Triebabschluss. Im Frühjahr und Sommer kann man mitunter feuchte, zunächst farblose, später gelbbraun gefärbte
klebrige Tröpfchen an den befallenen Trieben, Früchten und Unterlagen sehen. Dieser infektiöse Bakterienschleim wird besonders unter feucht-warmen Bedingungen reichlich produziert. Neben den Tröpfchen können auch fadenartige Strukturen auftreten, insbesondere bei trockener Witterung. Sie sind vor allem bei der Ausbreitung durch Wind und Vögel von besonderer Bedeutung. Abwehrmaßnahmen: Wichtig ist das rechtzeitige Erkennen und sofortige konsequente Entfernen befallener Pflanzenteile bei Auftreten der ersten Befallssymptome. Nur so besteht die Möglichkeit, einer massiven Ausbreitung vorzubeugen. Anfällige Pflanzenbestände sind daher während der Vegetationsperiode besonders ab der Blüte und im Vorsommer, regelmäßig auf Befall zu kontrollieren.
Bekämpfungsmaßnahmen:
1. Regelmäßige Kontrollen in gefährdeten Beständen und Umfeld.
2. Stark befallene Pflanzen sofort roden und vernichten, wo erlaubt, verbrennen.
3. Wenn diese Möglichkeit nicht gesteht, erkranktes Material über die Müllabfuhr beseitigen, bei einer Müllverbrennungsanlage anliefern oder über Häckselplätze einer ordnungsgemäßen Kompostierung zuführen.
4. Sind nur einzelne Triebe befallen, genügt ein Rückschnitt bis weit in das gesunde Holz.
5. Befallenes Pflanzenmaterial nur abgedeckt oder in geschlossenen Behältern transportieren.

Unsere Obstanbaubetriebe kontrollieren sehr genau den Befall auf Feuerbrand, da eine Ausbreitung die Existenz gefährdet.
Alle Hobbyobstanbauer, Hausgärtner sollten ihre Bestände auch überprüfen und etwaige befallene Pflanzen sofort roden und verbrennen.

Montag, 25. November 2024