Es ist bereits seit vielen Jahren der Brauch, dass am nachmittäglichen Weihnachtskonzert die Jüngsten des Vereins die Ersten auf der Bühne sind. Das Nachwuchsorchester unter Leitung von Christine Mayer und Uwe Keller versetzte die Besucher mit traditionellen und modernen Weihnachtsliedern, trotz nicht gerade winterlicher Wetterverhältnisse, in Adventsstimmung. Anna-Lena Dillmann und Pia Keller versüßten die Melodien der gut 30 Zöglinge mit ihren charmanten Ansagen und zeigten bei ihrer Premiere keine Spur von Nervosität.
Nach dieser kurzen Einstimmung bat die Jugendkapelle „Harmonie“ Lippertsreute zum ersten Konzertteil. Unter bewährter Leitung von Udo Huber zeigten die Jungs und Mädels wieder konzertante Musik auf hohem Niveau. Den Anfang machten sie mit „Musique à la carte“ von Willy Hautvast. Die Fantasie über ein musikalisches Menü wurde 1983 zum letzten Mal bei einem Konzert aufgeführt. Und man kann sagen, das erste Stück hat Hunger auf mehr gemacht. Das spürte Chefkoch Udo schon im Voraus. Und so hat er mit seinen „Lehrlingen“ weitere Gaumenfreuden einstudiert. Zum Beispiel das Stück „Pomp and Circumstance No.1“ von Edward Elgar. Sarah Möhrle erläuterte dazu in ihren blumig klingenden Worten, dass dieser Konzertmarsch für die Briten das, was für uns das „Hoch Badnerland“ sei. Schmückten vielleicht deshalb die Notenständer kleine britische Flaggen? Die Orchesteretüde „Crescendo“, zuletzt gespielt im Jahr 2003, war eine Herausforderung für Zuhörer und Musiker. In Pianissimo begann das Gerüst der Kapelle, Schlagzeug und Tuba, den Grundrhythmus und setzte diesen fort, bis das Werk von Klaus-Peter Bruchmann in Fortissimo endete. Dazu spielten auf solistische Weise Klarinette, Flöte, Trompete und Saxophon ansprechende Variationen. Nach diesem fulminanten Werk lud die Jugendkapelle die Besucher auf eine Reise ein. Wohin? In das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Genauer, nach New York. Die New York Overture war ein musikalischer Stadtrundgang mit Stationen im swingenden Harlem, einemNachmittagsspaziergang in der Grünen Oase der Stadt, dem Central Park, dem faszinierenden Blick über Manhattan und vielem mehr. Als letztes Stück brachte die Kapelle die musikalischen Höhepunkte aus Michael Flatley’s populärer Stepptanz-Show zu Gehör. Sie kennen sie alle; „Lord of the Dance“. Und dabei waren alle noch mal gefordert. Durch jedes Register zog sich schnelles Spiel und kräftige Dynamik. Doch dabei zeigte sich den knapp 60 jungen Musikanten, dass sich die harte Probenarbeit gelohnt hat. Als Dankeschön für den Beifall gab es noch das Medley „Happy Christmas“ als Zugabe.
Zum zweiten Konzertteil nahm die Musikkapelle den Platz auf der Bühne ein. Für den neuen Dirigenten Alexander Risch war es das erste Weihnachtskonzert; Premiere sozusagen.
