Die Frauengemeinschaft aus Lippertsreute hat am 5. Oktober 2008 ihr 30-jähriges Jubiläum gefeiert. Im Mittelpunkt unserer Feier stand das Erntedank-Fest.
Wir fertigten, wie seit vielen Jahren, zusammen den Erntedank-Altar. Jedes Jahr machen wir uns erneut Gedanken, worauf es hierbei eigentlich ankommt?
Sind es die Früchte und das Gemüse, das wir in ein „lebendes Gemälde“ vor den Altar legen? Kommt es auf Fülle, auf Farben, auf Vielfalt oder auf Darstellung an?
„Wir sind dankbar für die reichhaltigen Gaben der Natur.“
Über diesen Satz haben wir uns dieses Jahr Gedanken gemacht. Ob Gemüse oder Früchte,
Bäume und Blumen, ob Stroh oder ein einfaches Stückchen Brot, schätzen wir es noch?
Sind wir uns der Vielfalt noch bewusst, die uns umgibt, oder sehen wir erst, wenn wir das
eine oder andere nicht mehr haben, was uns fehlt? Sind es vielleicht die kleinen und
einfachen Dinge, die man einfach so ohne Beachtung hinnimmt, die uns aber am meisten
fehlen, wenn sie nicht mehr da wären?
Kann man auch bei einem einfachen Essen, wie „Bohnen und Knöpfle“ feiern?
Überlegen Sie sich doch einfach mal, wie ihr Leben verliefe, wenn an ihrer Kleidung
einfach keine Knöpfe mehr dran wären? Weder an Bluse noch Hemd, an Hose oder Jacke?
Sie könnten sie auch nicht wiederbeschaffen. Wie würden andere Leute reagieren, wenn
sie sie so sehen würden? Könnte da schon das eine oder andere Vorurteil gegen Sie
entstehen?
Wieviel bedeutet uns ein gutes oder freundliches Wort? Was bedeutet uns ein kleines
„Danke“. Wie fühlen wir uns, wenn es keiner mehr spricht, wenn nie ein „Danke“ kommt?
Es kostet nichts, ist aber vielleicht das Kostbarste, was wir uns Menschen gegenseitig
geben können. Erinnern Sie sich doch mal an ihre Gefühle, als ihnen jemand das letzte
Mal ein Kompliment gemacht hat.....
Wie selbstverständlich ist es doch, dass ein Baum Blätter trägt.
All diese Fragen dürfen Sie sich selber beantworten und vielleicht in nächster Zeit einmal
bewusster und sensibler beobachten, was uns allen das Leben verschönert, vereinfacht,
oder einfach lebenswert macht.
Unser Festrückblick lautet folgendermaßen :
- es war ein schöner Gottesdienst, mit dem wir unser Fest begonnen haben.
- es waren viele Menschen da, die bei uns ein „einfaches Festessen“ mit frisch
gepresstem Suser genossen haben. Und
- es war einfach wunderschön für uns, wie viele Knöpfe wir von überall her
bekommen haben.
Insgesamt sind wir momentan bei 33 kg. Wir hatten uns vage 30 kg vorgestellt und sind
über die Vielfalt und die überreichen Gesten schwer beeindruckt. „Jeden Tag, wenn ich
heim komme, liegen immer noch kleine Tüten oder Verpackungen vor der Türe mit vielen
bunten Knöpfen.“
Ein buntes Bild an kleinen Dingen, an scheinbaren Kleinigkeiten, die uns zeigen, wo und wie wir alle doch etwas bewegen können.
Diesen Satz und diese Erkenntnis wollen wir in der nächsten Zeit beherzigen.
Wir sagen allen, die mit uns gefeiert, die uns mit Erntegaben unterstützt oder die mit irgendeinem anderen Dienst zu unserem Fest beigetragen haben, ein herzliches
„Danke“!